BRUYERE

Pfeifen aus Bruyère-Holz

Was ist eigentlich Bruyère-Holz?
Bruyère (auch Bruyere oder Briar genannt) ist das Holz der Baumheide, das vorwiegend für den Tabakpfeifenbau, aber auch für Messergriffe und Schmuck verwendet wird. Wassermangel, raue Winterstürme und sengende Sommerhitze sorgen für ein langsames Wachstum, welches dem Bruyère seine hervorragenden Eigenschaften als Rohmaterial für Pfeifen verleiht. Das Rohmaterial zur Pfeifenherstellung wird allerdings nur aus den knollenartigen Verdickungen zwischen Wurzel und Stammansatz verwendet. 

Die Vorteile des Bruyère-Holzes
Ein großer Vorteil gegenüber anderen Hölzern ist die Hitze- und vor allem Feuerfestigkeit. Insbesondere bei der Feuerfestigkeit übertrifft das Bruyère-Holz alle anderen Hölzer.
Weiterhin hat dieses Holz strukturelle Eigenschaften wie Härte, Festigkeit und Porosität. Es ist so porös, dass die beim Rauchen entstehenden Kondensate gut vom Holz aufgenommen werden können. Hinzu kommt, dass die Oberfläche des Holzes aufgrund seiner Härte gut geglättet und poliert werden kann.

Vorkommen
Gutes Bruyère-Holz kommt vor allem aus Regionen in Italien, Korsika, Sardinien und aus Griechenland sowie Algerien. Bis heute scheiterten alle Bemühungen, den Bruyèrestrauch auf Plantagen anzubauen, um an die begehrten Knollen zu kommen.

Ernte und Verarbeitung
Die Knollen, die für die Pfeifenherstellung verwendet werden, sind mindestens 30 Jahre alt und haben nach dieser Wachstumszeit die Größe eines Fußballs erreicht. Nach der Ausgrabung werden diese Knollen im Sägewerk monatelang gelagert, bevor sie weiterverarbeitet werden. Während der Lagerung werden die Knollen vor Sonneneinstrahlung geschützt und regelmäßig bewässert, damit keine Risse entstehen. Im Sägewerk werden die Knollen anschließend von sogenannten Coupeurs zersägt.

Nun tritt die Qualität des Holzes zu Tage. Handelt es sich um ein fehlerfreies Stück, so können daraus die begehrten Kanteln geschnitten werden. Meist jedoch ist die Qualität durch Holzwürmer, Brandschäden und eingeschlossene Steine schlecht, sodass aus den Knollen häufig nur drei oder vier kleine Kanteln verwertbar sind. Rund 70% des Holzes ist Abfall. Daher sind die Kosten für gutes Bruyère-Stück sehr hoch.

Nach dem Sägen werden die Kanteln stundenlang in Kupferkesseln gekocht. Dabei werden dem Holz die natürlichen Säfte, Harze und Säuren entzogen. Man fördert damit eine schnellere Trocknung und verhindert wiederum Rissbildungen im Holz. Außerdem wird das weitere Wachstum der Keimfasern gestoppt, im Holz befindliches Ungeziefer abgetötet und der Eigengeschmack des Holzes neutralisiert.

Abschließend wird das Holz über mehrere Wochen getrocknet und für mehrere Monate gelagert, bevor es weiterverkauft wird.

Maserung
Je weniger Fehler im Holz und je dichter und schöner die Maserungsverläufe sind, desto höher ist der Preis der Pfeife. Nur wenige Pfeifenköpfe sind komplett frei von Einschlüssen und können zu kittfreien Pfeifen verarbeitet werden, was sich dann natürlich auch im Preis widerspiegelt.

Farbe
Bruyère-Hölzer können viele unterschiedliche Nuancen aufweisen, liegen jedoch meist zwischen hellbraun und rötlichbraun.